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Die Mittlere Brücke, auch Mittlere Rheinbrücke genannt, ist die älteste noch existierende Rheinüberquerung Basels. Die erste Erwähnung der Brücke datiert ins Jahr 1225, es kann jedoch sein, dass das Bauwerk schon vorher existierte. Damals war die Brücke noch teils aus Holz und teils aus Stein. Die Mittlere Brücke diente zuerst als lokale Verbindung zwischen den Stadtteilen Klein- und Grossbasel. Im 14. Jahrhundert wurde sie international und wirtschaftlich bedeutsam, da sie auf der Fernhandelsroute über den Gotthardpass lag und Händlern die Rheinüberquerung ermöglichte. Dadurch konnte die Stadt Basel Zölle einnehmen und Basel wurde eine kosmopolitische Stadt, was sie bis heute geblieben ist. Heute befahren Trams und Busse die Brücke, um Kleinbasel auf der nördlichen Seite des Rheins mit Grossbasel zu verbinden. Im Jahr 1392 wurde das Käppeli errichtet, eine Kapelle auf der Mitte der Brücke, als Symbol für die Verschmelzung zwischen Klein- und Grossbasel. Bekannterweise ist das Käppelijoch heutzutage mit vielen Liebesschlössern aus aller Welt geschmückt.
Eine weitere Besonderheit auf der Kleinbasler Seite der Mittleren Brücke ist die Statue "Helvetia auf Reisen". Diese Skulptur ist ein bekanntes Basler Denkmal, geschaffen von der Künstlerin Bettina Eichin im Jahr 1980. Sie zeigt Helvetia, die Allegorie der Schweiz, die auf der Brücke sitzt und in die Ferne blickt. Ihren Speer, Schild sowie auch Mantel hat sie neben sich hingelegt und neben ihr steht ein Reisekoffer. Neben der Skulptur ist eine Tafel mit einer Erklärung der Künstlerin. Die Statue könnte das Fernweh der Schweiz symbolisieren, denn in Basel ist der einzige Hafen der Schweiz mit indirekter Anbindung ans Meer über den Rhein. Über den Basler Rheinhafen werden zehn Prozent aller Importe der Schweiz abgewickelt und jährlich 6 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Falls Du mehr vom Hafen sehen willst, kannst du eine Hafenrundfahrt machen (https://bpg.ch/home). Von der die Grenzlage hat Basel seit jeher wirtschaftlich profitiert und heute sind viele internationale Unternehmen hier ansässig, darunter die Pharma-Unternehmen Roche und Novartis, aber auch Organisationen wie die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich). Mit einem Ausländeranteil von fast 38% ist es nicht verwunderlich, dass es hier viele internationale und bilinguale Schulen gibt. All diese Faktoren sorgen für ein internationales Klima in Basel.
... auf geradem Weg geht es über die Mittlere Brücke durch Kleinbasel, weiter zum Messeplatz.
Kleinbasel ist die nördliche Stadthälfe Basles auf der anderen Seite des Rheins. Ein bedeutender Ort in Kleinbasel ist der Messeplatz. Hier befindet sich ein wichtiger Knotenpunkt für das Netz des öffentlichen Verkehrs (ÖV), das Verbindungen in die Stadt und in das Grenzgebiet herstellt. Billette für den ÖV in Basel kann man an jedem TNW-Billettautomaten am Bahnhof SBB oder auch einfach in der "TNW Tickets"-App lösen (https://www.tnw.ch/tickets-preise/verkauf-und-beratung/ticket-app).
Ausserdem ist der Messeplatz auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Wie der Name sagt, finden hier jedes Jahr international bedeutsame Messen statt. Darunter auch die Art Basel, eine weltweit bekannte Kunstmesse. Die Art Basel hatte 2023 rund 82'000 Besucher*innen mit einer steigenden Tendenz. Somit ist die Art Basel die grösste Kunstmesse der Welt. Es gibt sie seit 1970 inzwischen auch mit zusätzlichen Ablegern in Hongkong und Miami Beach. Der Besuch an der Art Basel kann teuer sein, deswegen bieten Veranstalter der Art Basel auch eine kostenlose Kunstausstellung für alle Kunstinteressierten an. Diese Kunstausstellung ist jedes Jahr an einem anderen öffentlichen Platz in Basel. Verschiedene Kunstwerke werden jeweils dort ausgestellt und können von jedem bewundert werden. Auch die Architektur am Messeplatz ist einzigartig. Der Neubau, „Fenster zum Himmel“ von Herzog & de Meuron, einem weltweit bekannten Architektenbüro (https://www.herzogdemeuron.com/), ist ein beliebtes Fotomotiv und eines der vielen Wahrzeichen von Basel.
... weiter geht es auf die Feldbergstrasse.
Das Besondere an der Feldbergstrasse ist die Vielfalt. Die Basler Zeitung schrieb 2021 in einem Artikel über die Feldbergstrasse «Nirgendwo ist Basel so sehr Stadt wie an genau diesem Ort». Diese Aussage ist zutreffend, denn in der Feldbergstrasse ist immer was los. Ausserdem sind die Mietpreise im Vergleich zu anderen Vierteln in Basel hier niedriger. Deswegen ist dieses Viertel ein beliebter Wohnort unter Studierenden. Am Unimarkt der Universität Basel (https://markt.unibas.ch/category/wohnen-angebot) sind Wohnungen und Zimmer für Studierende aufgelistet, die zu vermieten sind. Tagsüber findet man an der Feldbergstrasse hippe Cafés, wie zum Beispiel das Finkmüller Café (https://finkmueller.ch/), Coiffeursalons und Läden, wie zum Beispiel "unverpackt" (https://baselunverpackt.ch/de/) und Secondhandshops. Gegen Abend öffnen dann Bars und Beizen, wie zum Beispiel die ROUINE Bar (https://www.rouine.ch/).
... nun gehe am Rhein entlang bis zur Klingentalfähre.
Insgesamt verbinden vier Fähren Gross- mit Kleinbasel. Eine davon ist die Klingentalfähre, die sich zwischen der Mittleren- und Johanniterbrücke befindet und dort eine Rheinüberquerung ermöglicht. Die Klingentalfähre heisst auch "Vogel Gryff Fähre", benannt nach einer heraldische Figur aus der Mythologie von Kleinbasel. Jedes Jahr im Januar findet der Vogel Gryff-Tag in Kleinbasel statt. Der "Wild Maa", der "Leu" und der "Vogel Gryff", die drei Ehrenzeichen von Kleinbasel ziehen durch die Stadt. Dieser Feiertag hat aber nichts mit der Fasnacht zu tun.
Der Ursprung der Rheinfähren führt in eine Zeit, als nur die Mittlere Brücke als Rheinübergang existierte. Um eine Überquerung des Rheins für mehr Güter und Personen möglich zu machen, wurden die Fähren eingeführt. Die Rheinfähren sind alle an einem Drahtseil befestigt und werden allein von der Strömung des Rheins angetrieben. Heute dienen die Fähren meist als beschaulichere Alternative zu den Strassen. Eine Überquerung mit der Klingentalfähre kostet zwei Franken und man kann die Fähren auch für private Veranstaltungen buchen. Für den Fahrplan siehe bitte auf der Website nach (https://www.vogel-gryff-faehri.ch/).
... falls Du Lust hast, nimm jetzt die Klingentalfähre. Ansonsten kannst du zu Fuss zurück an den Ausgangspunkt gehen.