Die Universität Basel ist eine Universität mit 13'000 Studierenden, 380 Professoren und sieben Fakultäten (Theologische, Juristische, Medizinische, Philosophisch-Historische, Philosophisch-Naturhistorische, Wirtschafts-wissenschaftliche und Psychologische Fakultät). Gemeinsam mit vier anderen Universitäten im Ausland, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (D), dem Karlsruher Insitut für Technologie (D), der Université de Haute-Alsace in Mulhouse (F) und der Université de Strasbourg (F), bildet die Universität Basel den European Campus (Eucor) (https://www.eucor-uni.org/de/). Dies ist eine Partnerschaft, die Studierenden eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur und flexible Mobilitätsprogramme anbietet. Der European Campus bietet 960 Studiengänge für 123’500 Studenten an. Die Universität Basel ist somit eine sehr internationale Universität. Im Jahr 2017 kamen ein Viertel der Studierenden und Doktorierenden aus dem Ausland. Die Institute der Universität Basel sind über eine grosse Fläche verteilt, und es gibt auch Standorte im Kanton Basel-Land. Dieser Aufbau hat einen einfachen Grund. Die Universität Basel ist mit dem Gründungsjahr 1460 die älteste Universität der Schweiz. Über die Jahre ist die Stadt Basel zusammen mit der Universität gewachsen und neue Fakultäten sind dazugekommen. Da die Stadt Basel zu klein für einen zentralen Campus wurde, sind heute die Gebäude der Universität in ganz Basel verteilt.
Was eignet sich also besser als ein Stadtrundgang, um der Universität und der Stadt Basel näher zu kommen?
Gehe nun ans Kollegienhaus, wo wir beginnen.
Dauer: 45 min
Du kennst dieses Gebäude vielleicht schon von der Immatrikulation?
Das Kollegienhaus am Petersplatz 1 ist das zentrale Gebäude der Universität Basel. Eröffnet wurde es bereits im Jahr 1939. Es beherbergt das Welcome Center sowie Hörsäle, Seminarräume, die Aula und eine Cafeteria für Studierende. Zusätzlich befindet sich hier ein Teil der Univerwaltung. Vor 1939 befand sich das Kollegienhaus der Universität am Rheinsprung (Rheinsprung 9, 4051 Basel), neben der Mittleren Brücke in Basel. Die Pläne für das neuere Kollegienhaus wurden nach einer Volksabstimmung realisiert. Es wurde entschieden, das Zeughaus am Petersplatz, ein historisch bedeutendes Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, abzureissen und das neue Hauptgebäude der Universität dort zu bauen. Man hat sich für den Petersplatz als Standort entschieden, weil dieser sich in der Nähe zu weiteren Universitäts-Gebäuden, wie zum Beispiel dem Universitätsspital und dem Botanischen Garten der Universität befindet. Eine wiederkehrende Besonderheit, die jedes Jahr auf dem Petersplatz stattfindet und auf jeden Fall einen Besuch wert ist, ist die Basler Herbstmesse (https://www.herbstmesse.ch). Die Basler Herbstmesse ist ein Traditionsanlass mit verschiedenen Ständen und Fahrgeschäften und auch die Geschichte der Universität ist seit Jahrhunderten mit der Herbstmesse verbunden.
Zwischen 1431 und 1449 trafen sich jährlich einflussreiche Personen in Basel, darunter auch Päpste und Kaiser, mit dem Hauptziel einer Kirchenreform. Papst Martin V hatte Basel als Ort für diese Konferenz fest gelegt. Das erste Treffen in Basel fand jedoch erst nach seinem Tod statt. Dieses sogenannte Konzil von Basel war enorm profitabel für Handel und Wirtschaft der Stadt. Als es 1449 ein Ende nahm, musste die Stadt Basel neue Möglichkeiten suchen, ihre Wirtschaft zu fördern. Also baten die Stadträte Papst Pius II darum, eine “Hohe Schule” und eine Messe zu bewilligen. Die Gründung der Hochschule fand kurz darauf im Jahr 1460 statt. Im Basler Münster fand eine feierliche Gründungsmesse statt. Die Gründung einer Messe schritt hingegen langsamer voran, da Basel zuerst ein kaiserliches Messeprivileg erhalten musste. So fand die erste Basler Herbstmesse erst am 27. Oktober 1471 statt. Seither findet diese Messe jedes Jahr statt. Bisher fiel sie nur 1721 und 1722 wegen der Pest, 1831 wegen einer Cholera-Epidemie und 2020 wegen Corona aus. Die Basler Messe findet an mehreren Standorten in Basel statt. Darunter auch der Münsterplatz, Messeplatz, Barfüsserplatz sowie auch dem Petersplatz
... und nun weiter in Richtung des Botanischen Gartens.
Der Botanische Garten der Universität befindet sich direkt neben dem Kollegienhaus. Der Garten ist täglich offen, und der Eintritt ist kostenlos. Der Botanische Garten wurde im Jahr 1589 von Caspar Bauhin, einem Schweizer Mediziner, für Studienzwecke und für die Herstellung von Heilmitteln gegründet. Er befand sich ursprünglich ebenfalls am Rheinsprung in Basel. Somit ist er einer der ältesten botanischen Gärten der Welt und der älteste botanische Garten der Schweiz. Der älteste Botanische Garten weltweit liegt übrigens in Padua (Italien). Erst seit dem 19. Jahrhundert befindet sich der Botanische Garten neben dem Kollegienhaus, auf einem Gebiet das früher als Friedhof diente. Die Anlage verfügt über vier Treibhäuser und einen Außenbereich, in dem über 7500 Pflanzenarten wachsen. Neben Pflanzen gibt es hier auch verschiedene einheimische Vogelarten zu bewundern, die sich im Aussenbereich aufhalten. Wer den Botanischen Garten nicht allein entdecken will, kann auch an den ausgeschriebenen Führungen teilnehmen, die ebenfalls gratis sind (https://botgarten.unibas.ch/de/fuehrungen/).
... und nun geht es die Strasse hinunter zur Hauptbibliothek der Uni Basel.
Die Universitätsbibliothek hat fünf Standorte. Die Hauptbibliothek befindet sich nahe dem Botanischen Garten und bietet Literatur zu allen Fächern an. Weitere Standorte, die sich auf spezifische Fahgebiete spezialisieren, sind die UB Medizin, UB Religion, UB Rosental und UB Wirtschaft. Mit der Bibliothekskarte, die man am Infodesk der UB Hauptbibliothek erhalten kann, hat man die Möglichkeit, Medien an allen Unibibliotheken auszuleihen. Neben einem Bestand von circa 7,5 Millionen Medien stellt die Universitätsbibliothek Basel auch rund 400 Arbeitsplätze in verschiedenen Lesesälen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es separate Lernräume. Diese kannst Du als ein Ort für effizientes Arbeiten nutzten, doch sie können leider nicht reserviert werden. Offiziell existiert die Universitätsbibliothek seit 1471. Somit ist sie die älteste weltliche Bücherei der Welt. Es lohnt sich auf jeden Fall die Bibliothekseinführung zum Semesterstart zu besuchen, um weitere Informationen zu erhalten (https://ub.unibas.ch/de/schulungen/).
... als Nächstes geht es beim Bernoullianum weiter.
Das Bernoullianum ist ein denkmalgeschütztes Gebäude der Universität Basel und wurde zwischen 1872 und 1874 zum 400-Jahr-Jubiläum der Naturwissenschaften an der Universität Basel erbaut. Benannt wurde das Gebäude nach der Familie Bernoulli, die sich am Anfang des 17. Jahrhunderts in Basel niederliess. Diese Familie brachte mehrere bedeutende und erfolgreiche Mathematiker hervor, wie zum Beispiel Daniel Bernoulli. Daniel Bernoulli arbeitete mit Leonhard Euler und entwickelte die nach ihm benannte Bernoulli-Gleichung.
Eine weitere Besonderheit des Bernoullianums ist die Kuppel auf dem Dach. Hierin war bis 1928 die erste Basler Sternwarte untergebracht. Die Kuppel kann man nur sehen, wenn man das Gebäude sud der Distanz betrachtet. Einst waren das Institut für Chemie, Physik und Astronomie der Universität im Bernoullianum untergebracht. Heute beherbergt das Bernoullianum weiterhin Institute der Universität Basel, wie zum Beispiel das der Umweltgeowissenschaften. Der grosse Hörsaal wird heutzutage auch noch für Vorlesungen oder akademische Veranstaltungen verwendet.
... als Nächstes geht es zur Abwechslung vom Studienalltag zum Unisport Fitnesscenter.
Falls Du eine Sportart betreibst und auch in Basel in Form bleiben möchtest, oder falls Du eine Sportart lernen möchtest oder andere Studierende treffen möchtest, gibt es das Universitätssport-Angebot (https://universitaetssport.unibas.ch/sportbereiche). Darüber hinaus gibt es das Unisport Fitnesscenter. Dieses Fitnesscenter verfügt über zwei große Trainingsflächen. Cardiogeräte, Kraftgeräte, Freihanteln und Kleingeräte sorgen dabei für die nötige Variation im Training. Eine Mitgliedschaft für Studierende für 12 Monte kostet 290 Franken. Ausserdem kann man sich für ein kostenloses, betreutes Probetraining anmelden um das Fitness Center kennenzulernen. Die Bedingungen sind auf der Unisport Fitnesscenter Website zu finden (https://www.unibas.ch/de/Universitaet/Administration-Services/Vizerektorat-People-And-Culture/Universitaetssport/Fitnesscenter.html).
... von hier aus kannst Du Dich je nach Interesse für eine der Erweiterung entscheiden und diese machen um mehr über Basel zu erfahren.