Dauer: 1h 30min
Das Biozentrum wurde 1971 gegründet, mit der Vision, ein interdisziplinäres Forschungsinstitut für Molekular- und Zellbiologie aufzubauen. Seitdem arbeiten Forscher dort an der biomedizinischen Grundlagenforschung. Zur Zeit sind es 515 Mitarbeitende in 32 Forschungsgruppen. Das Institut ist ein international führendes biomedizinisches Forschungszentrum. Ans Biozentrum ging, neben zahlreichen anderen Wissenschaftspreisen, 1978 auch der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Der Mikrobiologe Werner Arber wurde der Preis gemeinsam mit zwei anderen Forschern für die Entdeckung der Restriktionsenzyme verliehen. Dies sind bakterielle Enzyme die DNA an bestimmten Punkten erkennen und schneiden. Diese Enzyme finden breite Anwendung in der Molekulargenetik.
Der 73 Meter hohe Neubau des Biozentrums wurde 50 Jahre nach der Institutsgründung 2021 eröffnet. Er ist also eines der neusten Gebäude der Universität. Es verfügt über 16 Ober- und drei Untergeschosse in denen sich unter anderem Hörsäle, Forschungslabore und Seminarräume befinden, die mit neuster Technologie ausgestattet sind. Die Eingangshalle ist öffentlich zugänglich, und das Restaurant Bacell’s im Gebäude kann von jedem genutzt werden. Es ist von Montag bis Freitag von 11:30 bis 13:30 geöffnet, und Studierende bekommen einen Rabatt. Im Innenraum des Biozentrums gibt es auch zwei Kunstwerke. Eine der Installationen ist eine Station des „Vita Parcours (Life Science)“ vom Basler Künstler Christoph Büchel. Vita-Parcours (https://www.zurichvitaparcours.ch/Finder#) sind Sport-Parcours, die in der ganzen Schweiz verteilt sind und frei benutztbar sind. Eine der sechs Stationen, die rund um das Biozentrum verteilt sind, befindet sich im Innenraum des Biozentrums. Im Gebäude befindet sich auch das Werk "Beautiful Steps #16" der Berner Künstler Lang und Baumann. Die fast 10 Meter lange Leiter, die von der Decke hängt, stellt auf beeindruckende Art das Grössenverhältnis zwischen Raumvolumen und Mensch dar. Die anderen "Beautiful Steps"-Installationen sind in anderen Gebäuden auf der ganzen Welt zu sehen (https://langbaumann.com/).
... als Nächstes geht es zum Anatomischen Museum.
Das Anatomische Museum der Universität Basel wurde 1824 gegründet. Heute findet man in einem Teil der Dauerausstellung präparierte Knochen und Organe. Ein weiterer Teil der Ausstellung sind Prothesen und Implantate, die dazu dienen, geschädigte Körperteile zu ersetzen.
Das Highlight des Museums ist das älteste anatomische Präparat der Welt, ein Skelett aus dem Jahr 1543. Präpariert wurde es vom Anatom und Chirurg Andreas Vesalius aus der Leiche eines hingerichteten Verbrechers. Der Gründungszweck des Museums war ursprünglich, Anschauungsmaterial für den medizinischen Unterricht an einem Ort zu sammeln, und manche dieser alten Präparate gehören bis heute zum Museumsbestand. Heute ist das Museum für die Öffentlichkeit geöffnet (https://anatomie.unibas.ch/museum/). Der Eintrittspreis für Studierende beträgt fünf Franken und beinhaltet auch einen Eintritt ins Pharmaziemuseum.
... als nächstes geht es zum Novartis Campus
Die Pharmaindustrie in Basel hat eine lange Geschichte und sie entstand aus der Farbenindustrie. Ursprünglich war Basel der ideale Standort für Chemie-Unternehmen, weil der Rhein als Handelsroute und leider auch als Entsorgungsort für Chemie-Abfälle genutzt werden konnte. Zudem waren Webereien für modische Seidenbändel in der Region Basel, und diese Bändel mussten eingefärbt werden, bevor sie verkauft wurden. Heutzutage sind Novartis und Roche die grössten und bekanntesten Pharmaunternehmen in Basel und der Schweiz. Der Roche Campus befindet sich auf der nördlichen liegenden Rheinseite (Kleinbasel) von Basel, wo unüberschaubar die zwei Roche-Türme stehen, die zwei höchsten Gebäude der Schweiz. Auf dem Novartis Campus in Basel befinden sich hauptsächlich Meetingräume und Labors. Hier arbeiten 8000 Menschen, die zusammen das Ziel verfolgen, innovative Medikamente und Behandlungen für Patienten zu entwickeln. Der Campus ist seit 2022 von Montag bis Freitag auch öffentlich zugänglich. Hier befinden sich zahlreiche öffentliche Restaurants. Ausserdem ist die Architektur des Novartis Campus Spitzenklasse, denn jedes Gebäude wurde von einem anderen weltbekanntem Architekten entworfen. Der Novartis Campus befindet sich auf der Grossbasler Seite (südliche Rheinseite) an der französischen Grenze. Falls Du einen schönen Spaziergang machen willst, kannst du am Novartis Campus an der Rheinpromenade zu Fuss die französische Grenze überqueren, dann über die Dreiländerbrücke von Frankreich nach Deutschland gehen und auf der anderen Rheinseite in die Schweiz zurückkehren (https://www.alltrails.com/de/route/switzerland/basel-city/rheinweg-mittlere-brucke-dreilanderbrucke). So warst Du innert zwei Stunden in drei Ländern und hast das Dreiländereck gesehen, also der Punkt andem Deutschland, Frankreich und die Schweiz zusammenkommen.
... gleich daneben befindet sich der Novartis Pavillon.
Der Novartis Pavillon ist ein öffentlicher Ausstellungsort in Basel. Die interaktive Ausstellung "Wonders of Medicine" zeigt die Schritte zur Entwicklung von Medikamenten und spricht auch kontroverse Themen zur Gesundheitsversorgung an. Die Kuratoren bestehen darauf, dass es kein Museum ist, und der Name der Basler Pharmakonzerne erscheint nirgendwo in der Ausstellung. Die moderne Architektur des Gebäudes ist spektakulär. Entworfen wurde der Novartis Pavillon vom italienischen Architekten Michele De Lucchi auf den Prrinzipien von, Nachhaltigkeit und zukunftsorientiertem Denken. Deswegen wurde das Gebäude aus vielen erneuerbaren Rohstoffen gebaut. Zusätzlich sind auch kleine Solarzellen an der Fassade des Pavillons angebracht. Diese produzieren während des Tages so viel Strom, dass jeden Abend zum Sonnenuntergang ein beeindruckendes Lichtspektakel den Novartis Pavillon erleuchten lässt.
... jetzt geht es an das Unispital Basel. Du kannst entweder dorthin laufen oder mit dem Tram 11 Richtung Aesch fahren und am Universitätsspital aussteigen.
Das Universitätsspital Basel ist die grösste Gesundheitseinrichtung der Nordwestschweiz und zusätzlich ein Hauptarbeitgeber der Region mit rund 8000 Angestellten. Es hat eine enge Verbindung zur Universität Basel und ermöglicht Behandlung und medizinische Forschung auf höchstem Niveau. Historisch waren die Klöster verantwortlich für die Versorgung der Kranken in Basel. Mit Gründung der Uni Basel 1460 wurde dann die medizinische Fakultät gegründet, und danach war sie die erste medizinische Fakultät nördlich der Alpen. Im Jahr 1842 wandelte man das Bürgerspital in ein städtisches Krankenhaus mit Anschluss an die Universität um. Dieses Spital war bereits am gleichen Standort wie das Universitätsspital heute. Die nächste Erweiterung des Unispitals ist unterwegs, mit dem Bau eines neuen Klinikums 2, der im Januar 2024 begonnen hat. Es ist hinter dem bestehenden Klinikum 1, vor dem Du gerade stehst.
... nun gehe in Richtung des Pharmaziemuseums.
Das Pharmaziemuseum der Universität Basel wurde 1924 gegründet. Es informiert über die Geschichte der Heilmittel und ihrer Herstellung und ist einzigartig in der Schweiz. Es verfügt über eine der ältesten und bedeutsamsten Sammlungen pharmaziehistorischer Objekte darunter historischee Medikamente, Laborutensilien und eine grosse Sammlung von Apothekenkeramik. Besonders ist die Gedenktafel an Paracelsus. Paracelsus wurde im Jahr 1527 zum Stadtarzt von Basel ernannt. Er setzte als erster alchemisch hergestellte Medikamente ein und wurde dadurch international bekannt. Bis heute ist man in Basel sehr stolz auf Paracelsus, obwohl man ihm damals eine Professur an der Universität Basel verweigert hat und er daraufhin Basel verlassen hat.
Der Eintritt kostet fünf Franken für Studierende und mit einem Ticket kannst Du das Pharmaziemuseum und das Anatomiemuseum der Universität Basel am selben oder darauffolgenden Tag besichtigen.
... nun bist Du am Ende der Erweiterung über Medizin und Wissenschaft gelangt. Gehe bitte zurück an den Ausgangspunkt.